Innichen 28.07.2015

28.07.2015

Nachdem wir heuer unseren Urlaub am Weissensee (Kärnten) verbringen, war mein Wunsch einmal nach Innichen (San Candido – Südtirol) zu fahren um den Ort meiner intensivsten Kindheitserinnerung zu besuchen. Dies ist ein Bergbauernhof in etwa 1300 Meter Seehöhe. Damals nur zu Fuß zu erreichen.

Heute Morgen sind wir dann losgefahren. Nachdem wir uns am Vortag die Route auf der Karte angesehen hatten, war es ein leichtes über Lienz (Osttirol) nach Sillian und dann die paar Ortschaften nach Innichen zu finden.

Dort angekommen brauchte es einige Zeit bis ich mich orientiert hatte. Hatte sich doch einiges verändert und zwischen meinem Kindheitserlebnis und jetzt liegen etwa 40! Jahre. Ich hatte aber erfahren, dass es einige Zeit schon eine Straße gibt die bis zum Hof führen sollte. Weiters wusste ich noch dass der Nachbarshof „Kerschbaumer“ heißt. So sind wir das Tal entlang gefahren und nahmen die erste Möglichkeit die sich uns bot und nach Straße aussah, die hoch hinauf führen würde. Unsere Entschlossenheit wurde belohnt, es war die Richtige. Schmal dass gerade zwei Autos aneinander vorbeikommen, wenn man sich waghalsig an den tal- und bergseitigen Straßenrand begibt und alle Insassen die Luft anhalten. So ging es dann steil bergauf, mit mal besseren, mal schlechteren Straßenbelag um viele verwegene Kehren den Berg hinan. Zum Leidwesen meiner besseren Hälfte saß sie auf der Talseite und war oft dem Ersticken nahe, da sie aus Angst die Luft anhielt.

Nach etwa 15 Minuten waren wir, dank der Wegweiser die zum Kerschbaumerhof Wiesen, oben angekommen. Den Bauernhof hatte ich sofort wieder erkannt. Er lag noch so da wie ich ihn in Erinnerung hatte. Das einzige was sich verändert hatte, war der Nachbarshof, der Kerschbaumerhof, der jetzt dreimal so groß ist wie damals und Urlaub am Bauernhof anbietet.

Aber der alte Hof lag, wie im Dornröschenschlaf da und wartet auf den Prinzen der ihn wach küsst. Ich lief dann um ihn herum und erzählte, Sonja meiner besseren Hälfte, wie es damals zugegangen ist. Die alte Mühle und der Schuppen anschließend an das Haupthaus waren auch noch da. Auch etwas in die Jahre gekommen aber intakt. Die ganzen Kindheitserinnerungen waren wieder lebendig. Mit ziemlicher Wehmut erinnerte ich mich an die Zeit als das Haus mit Leben erfüllt war.

Momentan wird es nicht bewohnt, da der Erbe nur am Wald interessiert sein soll und nicht am Haus. Vielleicht ergibt sich noch eine Lösung um das Haus das seit 1797 allen Witterungen getrotzt und vielen Menschen ein behagliches Heim geboten hatte vor dem Verfall zu retten. Ich weiß allerdings dass, wenn ich im Lotto gewinnen sollte, das ein Herzensanliegen wäre.

Gemeinsam mit meiner Sonja und den Hunden wanderten wir dann noch etwas in den Wald oberhalb der Gehöfte um den wunderbaren Ausblick über das Pustatal zu genießen. Hoffentlich gibt es ein Wiedersehen in ebenso guter Verfassung, Besucher und Haus.

 

Name Link
Gemeinde Innichen http://www.gemeinde.innichen.bz.it/
Kerschbaumhof http://www.kerschbaumhof.it/de/

 

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